Psychiatrie

Was kann eine psychiatrisch-psychotherapeutische Praxis anbieten?

Umwerfendes Elend kann den Menschen jederzeit befallen und aus dem Gleichgewicht bringen. Der entstehende Stress hat grossen Einfluss auf die konkrete Einschätzung der Situation und auf die Entscheidungsfindung. Kompensatorisch nehmen der Entscheidungsdruck und die Beeinflussbarkeit zu, und es kommt zu falschen Beurteilungen oder zu Handlungsblockierungen. In der Psychotherapie geht es in den ersten Sitzungen um eine Auslegeordnung der aktuellen Belastungssituation und darum, die eigene Selbstwirksamkeit wieder zu gewinnen. 

Was ist Psychiatrie?

Psychiatrie ist eine Teildisziplin der Medizin. Sie wird an den Hochschulen gelehrt, welche unsere Gesellschaft durch Vermittlung des Staates zur Verfügungen stellen. 

Medizin ist eine normative Wissenschaft; die Normen werden an den biologischen Funktionen gemessen und widerspiegeln sich unter anderem in unseren Laborwerten und bei der Festlegung der Leistungsfähigkeit. 

In der Psychiatrie sind neben den körperlichen Normen auch soziale und gesellschaftliche Werte von grosser Bedeutung. So sind die Einschätzung von Arbeitsfähigkeit oder die Entscheidung, wann persönliche Schutzmassnahmen und Beistandschaften angemessen sind, stark von der sozioökonomischen Stimmung abhängig. 

Biologische Psychiatrie

Die biologische Psychiatrie beschäftigt sich mit der Funktionsweise des Gehirns. Im Gehirn sind über 100 Milliarden Zellen miteinander verknüpft. Jede Zelle vermittelt Informationen über elektrische und chemische Wege. Am Ende einer Nervenbahn gelangt der elektrische Impuls an eine Umschaltstelle, die als Synapse bezeichnet wird. Dort wird die Information chemisch auf die folgende Nervenzelle übertragen. Durch elektrische Stimulation, z.B. mittels Implantaten, und durch chemische Modulation mittels Medikamenten wird versucht, die Hirnfunktionen zu stabilisieren und damit Denken, Fühlen und Handeln zu beeinflussen. Dem über- oder unterstimulierten Zentralnervensystem kann damit der notwendige Bewegungsspielraum zurückgegeben werden, der es der betroffenen Person ermöglicht, eigene Emotionen und Verhaltensweisen wieder autonom zu steuern.